Die Dübener Heide - Naturromantik in der Mitte Deutschlands
Zwischen Leipzig und Berlin, etwas östlich der Autobahn A9, befindet sich fast unbemerkt ein ursprüngliches, fast unberührtes Naturparadies: Der Naturpark Dübener Heide, der sich auf der Landesgrenze Sachsen-Anhalts und Sachsens über eine Fläche von 75.000 ha. erstreckt, eingerahmt von den Städten Leipzig, Halle, Lutherstadt Wittenberg, Torgau und Dessau.
Die eiszeitlich geprägte Seen- und Hügellandschaft der Dübener Heide, eingebettet in das naturbelassene Auengebiet von Elbe und Mulde, ist der größte zusammenhängende Mischwald des mitteldeutschen Tieflandes. Das Gebiet gleicht einem verwunschenem Garten Eden, mit einer für Deutschland und Mitteleuropa einzigartigen, reichen Flora und Fauna: In den Mooren und Feuchtgebieten findet man Kraniche, Schwarzstörche, Fischadler, Seeadler und noch seltenere Vogelarten, darunter Schwarzspecht, Hohltaube, Rauhfußkauz, Zwergschnäpper, Wiesenpiper und Heidelerche. An vielen Stellen kann man Biber samt ihrer Bauwerke beobachten, der Tierreichtum umfasst weiterhin Rothirsch, Wildschwein, Dachs und Fledermäuse, wie auch Feldhase, Fischotter, Zwergmaus und Breitflügelfledermaus, die in ihren natürlichen Lebensräumen erlebt werden können, ebenso wie viele Amphibienarten, darunter der Moorfrosch, Laubfrosch, Kammmolch, Teichmolch und Teichfrosch.
(Storch in der Dübener Heide)
Der Pflanzenreichtum ist nicht weniger bemerkens- und beobachtenswert: Die naturnahen Waldgebiete sind geprägt von Kiefern und Birken, mächtigen Buchen und Eichen, hier wachsen Heidelbeeren und Pilze, hier gibt es noch Vorkommen an Sonnentau und Wollgras. Typische Pflanzen sind außerdem Salbei-Gamander und Schmalblättrige Hainsimse, und in den Mooren sind vor allem Binsen-Schneide, Fieberklee und die Gemeine Moosbeere zu finden. Ebenso beheimatet sind Arnika, Breitblättriges Knabenkraut und Lungen-Enzian.
Besonders zu erwähnen ist noch das Presseler Heidewald- und Moorgebiet, eines der schönsten Gegenden im Süden der Dübener Heide. Moore, kleine Heideflächen, Wälder und von Wiesen gesäumte Bäche bilden den größten zusammenhängenden Komplex naturnaher Lebensräume Sachsens und einen Kontrast zu den nahe gelegenen Agrar- und Bergbaufolgelandschaften.
Alte Wunden: Zu DDR-Zeiten war der westliche Abschluss der Dübener Heide durch die Chemiefabriken in Bitterfeld und den Braunkohle-Tagebau um Gräfenhainichen in Bedrängnis. Große Flächen der Wald- und Heidelandschaft wurden gerodet oder mussten den riesigen Abbaugruben weichen. Seitdem hat sich viel geändert: Die chemische Industrie, zwar noch vorhanden, ist nach weitreichender Sanierung heute weniger eine zerstörerische Kraft als viel mehr eine ästhetische Herausforderung, die Abbaulöcher wurden geflutet, renaturiert und bilden heute eine Mischung aus malerischer Seenlandschaft, Wassersport- und Naherholungsgebiet, und – mit dem Technikmuseum „Ferropolis“ auf einer Halbinsel des ehemaligen Tagebaus Gremminer See – Kulturstätte.
(Industriemuseum "Ferropolis", Gräfenhainichen)
Die Dübener Heide als Urlaubsregion ist die perfekte Verbindung von Natur- und Kulturerlebnis, vielfältigen Outdoor-Aktivitäten, Wellness und Gesundheit und der klassischen „Sommerfrische“! Ein Wochenende reicht kaum aus, um die Möglichkeiten dieses an Abenteuern reichen Landstrichs auch nur annähernd auszukosten:
(Schloss Pretzsch, Dübener Heide Sachsen-Anhalt)