Der Landschaftsgarten von Ninfa (Giardino di Ninfa), etwa 50 Kilometer südöstlich von Rom, wurde von der New York Times als einer der schönsten und romantischsten Gärten der Welt beschrieben.
Der besondere Reiz der Anlage liegt darin, dass der Garten um und zwischen den Ruinen der schon im Mittelalter untergegangenen Stadt Ninfa in den Pontinischen Sümpfen (Agro Pontino) entstand, die unter Künstlern im 19. Jh., wie etwa dem deutschen Schriftsteller Ferdinand Gregorovius, als„märchenhafte Ruine einer Stadt“ Bekanntheit erlangte, "das reizendste Märchen der Geschichte und Natur, das ich irgend in der Welt gesehen habe.“.
Vom einstigen Ninfa sind noch die Ruinen des Kastells, der Stadtmauer, des Rathauses sowie zahlreicher Kirchen und Häuser zu sehen, einige der Ruinen, darunter der Palazzo Baronale, wurden restauriert.
Geschichte
Der Name der einstigen Stadt und des heutigen Gartens, Ninfa (Nymphe), leitet sich von einem Tempel aus der Römerzeit ab, der den "Naiaden" geweiht war, laut der antiken Mythologie Nymphen, die über Quellen, Bäche und Flüsse wachen. Überreste dieses Tempels befinden sich noch heute im Gartenareal.
Die Stadt Ninfa selbst wurde schon im vierzehnten Jahrhundert zerstört; ab dem sechzehnten Jahrhundert wurde das brachliegende, ruinöse Gelände von der römischen Adelsfamilie Caetani, die sich seit vielen Jahrhunderten im Gebiet der Pontiner und Lepiner befinden, in einen Garten mit wertvollen und seltenen Pflanzenarten, mit Wasserbecken, Brunnen und Bachläufen, umgestaltet. Erst im 19 Jahrhundert bauten Ada Bootle Wilbraham, die Frau von Onoraro Caetani, und ihre Söhne einen Garten im angelsächsischen Stil, indem sie die Sümpfe entwässerten, Zypressen, Eichen, Buchen pflanzten und einige Ruinen, darunter den Barockpalast, restaurierten.
Die Pflege des Gartens wurde von den Nachkommen der Familie Caetani fortgesetzt, bis zum letzten Erben, Lelia, der verschiedene botanische Arten hinzufügte und die Roffredo Caetani-Stiftung gründete, die sich noch heute mit dem Schutz des Giardino di Ninfa und der Burg von Sermoneta beschäftigt.
Heute trifft man in dem ca. 8 Hektar großen Gelände auf 1300 botanische Arten, 19 verschiedene Baumarten, darunter Magnolia decidua, Birken, Schwertlilien und verschiede japanische Arhornbäume, im Frühling spektakulär blühende Kirsch-, Apfel- und Tulpenbäume, und tropische Pflanzen wie Avocado, Mammutblatt aus Südamerika und Bananen vorfinden.
Eine weitere bemerkenswerte Tatsache ist, dass Ninfa sein ganz eigenes, wenn auch fragiles Mikroklima hat, perfekte Bedingungen, die ein extrem schnelles Wachstum aller Pflanzen in diesem einzigartigen Garten ermöglichen. Tatsächlich wird dieses Phänomen als Ninfa-x3-Faktor bezeichnet. Hier findet man zum Beispiel Baumriesen, die geradezu vorgeschichtlich aussehen und dennoch nur etwa 90 Jahre alt sind.
Der Garten, der von der Region Latium zum Naturdenkmal erklärt wurde, kann aufgrund des empfindlichen ökologischen Gleichgewichts nur an bestimmten Tagen des Jahres besucht werden, aber die Schönheit dieses Ortes ist einen Besuch wert. Egal, ob im Frühling, Sommer oder Herbst: Der Garten ist so angelegt, dass Sie das ganze Jahr über blühende Pflanzen finden.
"Nachdem ich Ninfa jetzt zweimal besucht habe, kann ich nur hinzufügen, dass es nicht nur der romantischste Garten ist, den ich je besucht habe, sondern dass er sich wirklich magisch anfühlt. Ich hatte fast erwartet, die Nymphen im unglaublich transparenten Wasser des Flusses zu beobachten. Der Moment, in dem man in die Gärten tritt, ist fast wie der Schritt in eine andere Realität. Wie Alice im Wunderland, bereit, sich auf eine Reise der Wunder zu begeben."
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