Eine der vielen Attraktionen der Schweiz ist ein Fortbewegungsmittel: Der "Bernina-Express" verbindet Technik und Landschaft zu einer ganz eigenen Synthese, die jährlich unzählige Besucher anlockt und seit 2008 sogar UNESCO-Weltkulturerbe ist. Es ist sicherlich keine Eisenbahn wie die anderen: Nicht nur, dass sie eine der höchsten Eisenbahnen Europas ist (von 585 auf 2253 Meter!), sie ist auch - wie die offizielle Website des Betreibers Rhätische Bahn stolz feststellt - "der langsamste Express in Europa". In der Tat macht auch und gerade die Langsamkeit - oder sagen wir besser: die Gemächlichkeit der Reise, bedingt durch die oft beeindruckenden Steigungen, diese Bahnstrecke aus, und stolz ist man aufgrund seines immensen Charmes und dem daraus resultierenden großen touristischen Interesses zu Recht! Die Strecke, in den Sommermonaten schon ein atemberaubendes Erlebnis, ist im Winter einzigartig, geradezu konkurrenzlos, und macht jeden, der sie dann bereist, auch bei wiederholtem Male sprachlos: Man scheint auf magische Weise über den glitzernden Schneefeldern wie über Wolken zu schweben...
Die Reise ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sie kann auch dem sportlichsten Bergsteiger die Schau stehlen: Man fährt 145 km in etwas mehr als 4 Stunden, morgens der Start in Tirano auf 429 m., und mittags erreicht man die 2.253 m. des Berninapasses. An Bord ist jedoch mehr als genug Komfort gewährleistet: Heizung und Kuppelfenster für den Winter und herrliche Panoramawagen für den Sommer.
Die Strecke
Der Startpunkt der Roten Bernina-Bahn ist Tirano, eine lombardische Stadt in der Provinz Sondrio. Es folgen die Campologno-Etappen, die erste Schweizer Station direkt an der Grenze, danach Campascio, Brusio, Le Prese, Poschiavo, Cavaglia, Alp Grum, Bernina, Bernina Lagalb, Bernina Diavolezza, Morteratsch und Pontresina, bis man den weltberühmten Skiort St. Moritz erreicht. Diese Strecke ist in sich schon eine außergewöhnliche Ingenieursleistung, die nicht nur die Bahnüberquerung der Alpen auf der höchsten Schienenstrecke Europas ermöglicht, sondern auch eine der steilsten Naturbahnen der Welt erschaffen hat!
Die Schönheit der Alpen
Es ist, als hätten die Ingenieure weniger an Verkehrsanbindung gedacht, sondern die Bahnstrecke aus rein ästhetischen Überlegungen geplant, so viele Aus- und Ansichten, Motive und und bezaubernde Landschaften gibt es zu bewundern; man weiß nicht, ob man lieber fotografieren oder einfach nur sprachlos gucken soll! Unter verschneiten Gipfeln und bewaldeten Hängen kommt man an makellos klaren Bergseen vorbei, wie den Poschiavosee, den Palù-See, den Weißen See, den Schwarzen See und den St. Moritzersee, nicht zu vergessen an betörenden Panoramen und Dörfern, denen keine Postkarte jemals gerecht werden könnte!
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